Das neue Dorf

Obwohl sie uns manchmal ganz klein vorkommt, unsere Welt, das globale Dorf, ist sie doch hochkomplexes Gebilde. Ein einziger Entwurf für die ganze Welt?!?

Seit es die Permakultur gibt, bin ich von ihr begeistert. Aus den Prinzipien der Permakultur weiß ich, dass sich einige Muster wiederholen, doch Permakultur lernt immer von denen, die vor Ort leben. Permakultur fügt sich ein. Und Permakultur erkennt wechselseitige Einflüsse und findet Möglichkeiten.

Was ich im Folgenden schreibe basiert auf den Erkenntnissen der Permakultur und der Bio-Kybernetik von Prof. Vester.

Als Einzelner werden wir kaum nachhaltige Änderungen bewirken können. Nicht mal für uns selbst. Wir brauchen also eine Gemeinschaft.

Wie groß sollte sie sein?

Wir können vermutlich mit nur wenigen Mitgliedern beginnen. Sollte so eine Gemeinschaft sozial und ökonomisch funktionieren, ist eine gewisse Mindestgröße erforderlich. Man muss ausprobieren, mit wie wenigen es geht.

Genau so gibt es eine Obergrenze. Vielleicht einige hundert?

Einerseits muss eine Gemeinschaft so groß sein, dass ich mir meine sozialen Kontakte aussuchen kann. Außerdem müssen sich Fähigkeiten und Interessen ergänzen. Zu groß wird es, wenn man nur noch anonyme Menschenmengen sieht.

Vielleicht werden das Dörfer sein und Stadtteile, denen man sich zugehörig fühlt. Dennoch wird es kaum mehr einen Vergleich zu den Dörfern geben, wie wir sie teilweise heute noch in ländlichen Gegenden kennen. Denn es gilt:

  • Der Einzelne integriert sich bewusst in die Gemeinschaft
  • Der Einzelne dient bewusst der Gemeinschaft
  • Die Gemeinschaft dient dem Einzelnen
  • Die Gemeinschaft beruht auf der Wertschätzung der Unterschiede seiner Mitglieder

Wie wir es Heute bereits kennen, wird es sicher hierarchische Strukturen geben. Für gewisse Zwecke haben sie sich als äußerst nützlich erwiesen und sind sehr effektiv. Zusätzlich werden sich die neuen Dörfer vernetzen. Das Ganze ist sicher sehr komplex, aber flexibel und stabil in einem. Vergleichbar mit dem menschlichen Körper. Der Aufbau ist hierarchisch. Er enthält Organe, die Organe enthalten Gewebe, die enthalten Zellen, die enthalten Organellen, und so weiter. Zusätzlich sind die Organe untereinander vernetzt, z.B. über den Blutkreislauf, die Lymphe und das Nervensystem.

Hierarchie: Was das kleinere nicht kann, kann das größere!

Vernetzung: Was einer alleine nicht kann, können wir gemeinsam!

Doch auch wenn sich das Einzelne in den Dienst des großen Ganzen stellt, muss es immer seine Freiheit und seine individuelle Eigenheit haben. Beides ist unabdingbar für die Vitalität und Kreativität in dem ewig währenden Prozess, der sich Leben nennt.

Genau so, wie sich die Strukturen im menschlichen Körper organisiert haben, sollten sich die Menschen als Teil eines größeren sozialen Organismus verstehen. Ein Bauprinzip, das sich überall in der Schöpfung bewährt hat, wird sich sicherlich auch bewähren, wenn wir Menschen in einen weltumspannenden sozialen Organismus hineinwachsen.