Albert Schweitzer ließ sich von der
Ehrfurcht vor dem Leben
leiten!
Sollten wir ernsthaft vorhaben, diese Welt zu einem schöneren Ort zu machen, dann, so glaube ich, ist die Ehrfurcht vor dem Leben die nötige Innere Haltung! Haben wir diese Haltung nicht, so werden auch die schönsten Pläne misslingen, weil sie von dem alten korrumpiert werden, das wir doch verlassen wollen.
Es ist die Ehrfurcht vor dem eigenen Leben, dem Leben der anderen und dem gesamten Planeten.
Für mich gehört als erstes das Verstehen dazu.
Verstehen heißt, dass ich realisiere,
warum jemand (also auch ich!) genau so ist, wie er nun mal ist und
warum jemand etwas tut, was er nun mal tut.
Das bedeutet nicht, dass man das gut finden soll, es heißt nur, dass ich die Zusammenhänge erkenne.
Das heißt auch nicht, dass alles so bleiben soll, aber wenn ich verstehe, habe ich es sehr viel leichter, eine Lösung zu finden.
Als zweites ist ein Wohlwollen und eine Wertschätzung essenziell.
Wohlwollen besagt einfach, dass ich einem vielleicht unbekannten Menschen gegenüber erst einmal positiv gegenübertrete. Dieser Mensch hat nämlich, genau so wie ich, seine Probleme und seine Begrenzungen. Die Wertschätzung besagt, dass der andere aufgrund seines anders Seins, vielleicht sogar eine Lösung für meine Probleme kennt. Doch auch unabhängig von meinem eigenen Nutzen, hat der andere genau so Teil am Leben, wie ich auch und verdient alleine deswegen mein Wohlwollen.
Als drittes gehört für mich die Fähigkeit der Selbst-Reflexion zur Ehrfurcht vor dem Leben. Fortgeschrittene Zeitgenossen haben nämlich erkannt, dass auch sie selbst Fehler machen können und dass auch sie sich vielleicht korrigieren müssen. Zu erkennen, dass ich selbst ebenfalls unrecht haben könnte, ist eine der stärksten und schönsten Kräfte eines Menschen. Man könnte auch sagen: Das macht jemanden im besten Sinne des Wortes menschlich. Da ich Verstehen, Wohlwollen und Wertschätzung auch mir selbst entgegenbringe, ist die Selbst-Reflexion eine sehr konstruktive Kraft.
Natürlich schließen wir auch die Politiker und Ökonomen usw. mit ein. Denn genau wie wir selbst können sie auch nicht alles wissen und durchschauen. Und genau wie wir selbst, sitzen sie auch in ihrer „Box“.
Warum, das geht aus einem Beitrag von Prof. Berger hervor. Darin erklärt er, warum sie wohlmeinend sind und es einfach nicht anders wissen.