Kybernetik

Was ist Kybernetik?

Lassen Sie sich nicht von dem sperrigen Wort „Kybernetik“ erschrecken!

Kybernetik ist einfach der Werkzeugkasten, mit dem sich komplexe Probleme verstehen und lösen lassen.

Genial!

Prof. Frederic Vester ist der „Vater des vernetzten Denkens“ und hat die von ihm so genannte Bio-Kybernetik beschrieben. Kybernetisches Denken ist im Grunde recht einfach und kann eine gute Angewohnheit werden.

1000 Spezialisten

Um die unglaublich vielfältigen Probleme dieser Welt lösen zu können, brauchen wir doch 1000 Spezialisten, die interdisziplinär zusammenarbeiten!

Im Detail und bei einer gerade zu lösenden Aufgabe ist das auch so – aber!

Die ganze Welt, und auch das Leben in seiner Gesamtheit, ist eher als Prozess zu beschreiben, anstatt als ungeheuer kompliziertes festes „Ding“. In diesem Prozess sind Myriaden von „Dingen“ in Interaktion miteinander. Das Ganze ist dermaßen komplex, dass niemand das alles jemals verstehen kann.

Deshalb formulierte Frederic Vester, dass es darum gehe, ein zwar grobes, aber zutreffendes Bild zu beschreiben. Das setzte er in Gegensatz zu dem „Computer-Orakel“. Computer suggerieren, dass sie auf viele Stellen hinter dem Komma genaue Prognosen berechnen können. Diese scheinbare Genauigkeit verschleiert, dass die Prognose insgesamt falsch ist!

Dieses Online-Buch soll zeigen, dass nicht jedes Teilgebiet von einem Spezialisten bis ins Detail beschrieben sein muss.

Unter welchen Bedingungen geht es mir gut?

Ökonomisch gut gebildete Leute wissen, dass man die Konkurrenz ausschalten und möglichst wenige Mitarbeiter bezahlen muss. Dann „verdient“ man am meisten.

Der Kybernetiker denkt anders.
Wenn es meiner Umgebung gut geht, dann kann ich für meine Güter und Dienstleistungen einen guten Preis bekommen. Also verdiene ich am meisten, wenn es meiner Umgebung gut geht.

Logisch, oder?
Aber das Gegenteil der landläufigen Meinung!

Beispiel:

Auf einem schönen Marktplatz gab es zwei Bäckerläden, die beide florierten.  Dann konnte der eine Bäcker den anderen übernehmen. Er hoffte, dass er nun den doppelten Ertrag haben würde, weil nun alle Kunden zu ihm kommen müssen.

Doch das Gegenteil war der Fall!

Mit dem 2. Bäckerladen verlor der Marktplatz eine Attraktion und das leere Ladenlokal sah nicht gerade einladend aus. Die Auswahl wurde geringer und es kamen weniger Leute auf den Marktplatz. Weil er weniger besucht wurde, wurde der Marktplatz noch unattraktiver.

Am Ende verlor der Bäcker auch noch einen Teil seiner Stammkundschaft.