Flüchtlinge

Wie unter einem Mikroskop kann man beim Thema Flüchtlinge die globalen Probleme und Krisen studieren. Es lohnt sich, einmal genauer hinzuschauen!

Meine Eltern sind Flüchtlinge. Sie wollten nicht von Zuhause fort. Sie flohen vor Krieg und Zerstörung, wie es heute viele Flüchtlinge tun. Die anderen sind sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge. Die haben kein recht auf Asyl. Aber was bitteschön ist der Unterschied zwischen erschossen werden und verhungern?

Dennoch ist es eine Tatsache, dass Deutschland oder Europa niemals alle Flüchtlinge wird aufnehmen können.

Steuerung der Empörung

Das Thema Flüchtlinge ist hervorragend geeignet, um die Aufmerksamkeit und die nötige Empörung auf eine falsche Fährte zu locken.

Die Diskussion, welche die bessere Religion ist, interessiert mich persönlich überhaupt nicht. Ich bin überzeugt, dass man in jeder Religion große Weisheit finden kann. Der Dalai Lama meinte, man solle nicht nach dem suchen, was uns trennt, sondern nach dem, was uns verbindet.

Ganz egal, ob wir tätige Barmherzigkeit leisten oder Angst haben, von Flüchtlingen überschwemmt zu werden. Wir sind immer von den wirklichen Problemen und Ursachen abgelenkt.

Ein Schelm, wer böses dabei denkt!

Immerhin!
Sogar die Politik hat „schon“ festgestellt, dass es Fluchtursachen gibt, die es zu „bekämpfen“ gilt. Schade nur, dass diese Fluchtursachen nicht näher benannt werden.

Vielleicht weil dabei herauskommen könnte, dass wir selbst, also die westlichen Industrienationen, die Ursache sind?
Vielleicht weil dabei herauskommen könnte, dass dies nur der Anfang ist und in wenigen Jahren 10 mal so viele Flüchtlinge kommen?

Umweltzerstörung und Klimawandel

Haben sie schon mal mitbekommen, wie z.B. in Nigeria von internationalen Konzernen Öl gewonnen wird? Wie dabei die Umwelt mit Öl getränkt wird, wie die Führungselite die Millionen einstreicht und die Bevölkerung immer mehr leidet?
Kam schon lange nicht mehr im Fernsehen, oder?!?

Unzählige Fälle sind dokumentiert, in denen die westlichen Industrienationen die Umwelt zerstören und völlig rücksichtslos zum Klimawandel beitragen.

Umweltzerstörung und Klimawandel werden ganz sicher nicht von denen verursacht, die am meisten darunter leiden. Aber das ist eine Fluchtursache, die von Jahr zu Jahr zunimmt. Es wird vermutlich bald die Fluchtursache Nr. 1 sein!

Wirtschaft

Außerhalb der westlichen Industrienationen hat kaum ein Land die Chance, seine Wirtschaft aufzubauen, durch die die eigene Bevölkerung ausreichend versorgt werden könnte.
Woran liegt das?

Es gibt sehr viele bekannt gewordenen Beispiele, auf welche Weise die örtliche Wirtschaft ruiniert wird. Der Klassiker ist die Hilfe bei Hungerkatastrophen. Wenn kostenlose Nahrung geliefert wird, hat kein Bauer der Region eine Chance, seine Produkte zu verkaufen. Wenn McDonalds Abfälle von Hähnchen in den Entwicklungsländern zu Spottpreisen verkauft, hat das die gleiche Wirkung. Die Kleidung aus unserer Altkleidersammlung wird in Afrika verkauft, und ruiniert das örtliche Handwerk. Die Beispiele, auf welche Weise die globale Wirtschaft unliebsame Konkurrenz ausschaltet und neue Märkte „erschließt“, ließen sich beliebig fortsetzen.

Eine regionale Wirtschaft kann dort nicht aufgebaut werden, aber das ist genau das gleiche, was auch bei uns wirklich aus materieller Not helfen würde.

Die „große“ Politik sagt immer, diese Länder müssten wettbewerbsfähig werden. Insbesondere als Griechenland kaputtgespart wurde, war dieses Argument oft zu hören. Niemand will, dass jemand anderes wettbewerbsfähig wird. Damit gäbe es nämlich eine unliebsame Konkurrenz. Dass damit auch bei uns Arbeitsplätze verloren gehen würden, ist Teil der Realität.

Krieg

Bei näherer Betrachtung muss man sich doch wundern, warum es überhaupt Krieg gibt. Interessanterweise genau dort, wo die Leute am wenigsten zum Leben haben.
Wie finanzieren sich eigentlich die Terrormilizen?
Wo bekommen sie die Unsummen her, die für Krieg nun mal gebraucht werden?

Nationalistische oder religiöse Gründe werden genannt, wenn es um die Kriegsursachen geht. Doch was sollte die Leute daran hindern, friedlich nebeneinander zu leben? Aber die Konflikte können natürlich auch geschürt werden.

Wenn absolut keine Waffen in die Kriegsgebiete gelassen werden, dann hat sich jeder Krieg sofort erledigt. Aber warum geschieht das nicht?

Der Schluss liegt doch nahe, das jemand daran verdient, oder?
Oder liege ich völlig daneben?
Siehe Thema Geld.

Arbeitsplätze und Sozialkasse

Natürlich besteht die Befürchtung, dass die Flüchtlinge uns die Arbeitsplätze wegnehmen und die Sozialkassen belasten.

Die Flüchtlinge sind diesbezüglich nicht das Problem!
Hier wird eine Konkurrenz zwischen den Schwächsten aufgebaut, um vom eigentlichen Thema abzulenken.
Siehe Steuerung der Empörung!
Das Problem ist die Geldpumpe von Fleißig nach Reich.

Fazit

Nur im Zusammenhang betrachtet offenbart sich die Problematik, die hinter der Flüchtlingskrise verbirgt. Was heute im Fernsehen gezeigt und auf der Straße heftig diskutiert wird, betrifft nur Symptome, nicht aber die Ursache. Das ändert natürlich nichts an der persönlichen Betroffenheit und den Schwierigkeiten.

Wir sitzen mit den Flüchtlingen in einem Boot!

Je eher wir das verstehen, desto besser.

Schaut man genauer hin entdeckt man, dass wir genau die gleichen Probleme haben, wie diese Menschen, die unter Lebensgefahr zu Fuß über tausende Kilometer geflohen sind.

Wenn man sich die Zusammenhänge anschaut kann man nur sagen, dass die Flüchtlinge unfreiwillig eine wichtige Funktion übernehmen, wofür wir dankbar sein sollten. Sie machen uns persönlich und unmittelbar erfahrbar, dass diese Probleme nur ein kleiner Vorgeschmack sind und viel tiefer liegende Ursachen haben.
Sie spielen also den Indikator.
Sie sind die Überbringer schlechter Nachrichten.

Was wäre wenn wir eine Lösung finden würden, bei der nicht nur die Flüchtlinge profitieren, sondern wir ebenfalls?
Was wäre wenn wir nicht mehr die hilflosen ausbeuten, sondern jeder seinen Anteil am Gewinn hat?
Also ich finde, mein Vorschlag mit der Bildung wäre erfolgversprechend!